Grundsätze der Homöopathie
"Similia similibus curentur", d.h. Ähnliches werde durch Ähnliches
geheilt
Ein homöopathisches Mittel muss bei einem gesunden Menschen
genau die Symptome erzeugen können, die bei einem Kranken
geheilt werden sollen
Die Dosierung des Arzneimittels muss genau an den individuellen
Zustand des Patienten angepasst sein
Homöopathisches Heilmittel
● Das Heilmittel muss beim Gesunden der Krankheit
ähnliche Symptome hervorbringen können. Es muss
also in der Lage sein, eine „Kunstkrankheit“ zu
erzeugen.
● Diese Kunstkrankheit muss etwas stärker sein als die
natürliche Krankheit
Wirkung homöopathischer Mittel
● Erstwirkung: Wirkung, die eine Substanz primär auf den
Organismus ausübt (Diese Wirkung wird von der Schulmedizin zur
Therapie genutzt)
z.B. Coffea zur Anregung bei Müdigkeit
● Nachwirkung: Die Erstwirkung ruft im Organismus eine
Gegenreaktion hervor, welche in der Homöopathie die eigentliche
Heilwirkung darstellt
z.B Coffea zur Beruhigung bei Schlaflosigkeit
● Die Dosis des homöopathischen Mittels ist so klein, dass
in den meisten Fällen die Erstwirkung kaum spürbar ist.
Erstwirkung – Nachwirkung
● Schulmedizin: Arzneimittel muss Symptome erzeugen, die denen
der Erkrankung entgegengesetzt sind („contraria contraribus
curentur“), da diese Erstwirkung die Heilung bewirken soll
z.B. Coffea zur Anregung gegen Müdigkeit
● Homöopathie: Arzneimittel muss Symptome erzeugen,
die denen der
Erkrankung ähnlich sind („similia similibus curentur“), da erst die
Nachwirkung die Heilung bewirken soll
z.B. Coffea zur Beruhigung bei Schlaflosigkeit
Arzneimittelprüfung am Gesunden
Neben dem "Simile-Prinzip" ist die Prüfung von Arzneisubstanzen am gesunden Menschen der zweite wichtige Grundpfeiler der Homöopathie.Durch sie können Voraussagen gemacht werden, welche Symptome bei der Anwendung dieser Substanz am Kranken
geheilt werden können.
● Voraussetzungen, die ein Arzneimittel erfüllen muss, um als
Prüfsubstanz eingesetzt zu werden:
Die Identität und Reinheit der Substanz müssen geprüft sein und den Vorschriften des "Homöopathischen Arzneibuches" entsprechen
● Vorraussetzungen, die ein Prüfer erfüllen muss, um zu
einer Prüfung zugelassen zu werden:
- Gesundheit, Glaubhaftigkeit und Gewissenhaftigkeit
- Ausreichende Sprachgewandtheit, um die bei der Prüfung
auftretenden Symptome genau beschreiben zu können
- Gesunde Lebensführung, um zu verhindern dass störenden
Einflüsse von außen das Ergebnis beeinträchtigen
Materia Medica - Repertorium
● Materia Medica: Beschreibt alle ermittelten Symptome
eines
homöopathischen Arzneimittels
● Repertorium: Ordnet diese Symptome systematisch nach
einem
Kopf-zu Fuß-Schema und hilft damit, aus den am
Patienten beobachteten Symptome auf ein passendes
Homöopathikum zu schließen
Quellen für Einträge in Materia Medica
● Arzneimittelprüfung am Gesunden
● Vergiftungssymptome: Symptome, die bei Patienten beobachtet
wurden, die sich eine Vergiftung zugezogen haben
● Heilungssymptome: Symptome, die im Rahmen einer AMP oder
Behandlung „mitgeheilt“ wurden.
● Klinische Erfahrungen: Heilungserfahrungen am Krankenbett. Oft
handelt es sich um schulmedizinische Diagnosen oder
Krankheitsbezeichnungen
● Konstitutionelle Merkmale: z.B. blond, blauäugig, phlegmatisch…
Das sind Eigenschaften aus klinischen Beobachtungen, die einen
Hinweis darauf geben können, bei welchem Typ Mensch sich ein AM
besonders gut bewährt hat.
Die zuverlässigsten Symptome sind solche, die bei einer Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen aufgetreten sind und mehrmals bei Kranken schon geheilt wurden ("verifizierte Symptome" )
Ausgangssubstanzen für homöopathische Arzneimittel
● Pflanzen und Pflanzenteile (ca 80%) z.B. Arnica, Chinarinde
● Tiere oder tierische Substanzen (ca 5%) z.B. Apis, Sepia
● Mineralien (ca 15%) z.B. Aurum, Plumbum
● Stoffgemische z.B. Petroleum, Ammonium carbonicum
● Nosoden d.h. Krankheitserreger oder deren
Stoffwechselpodukte / patholog. Absonderungen...
z.B. Psorinum, Tuberkulinum
● Sonstige Ausgangsstoffe z.B. Pilze und Flechten
Arzneimittelherstellung
C-Potenzen = Centessimal-Potenzen, 1:100
:
Potenz C 1
Potenz C 2 u.s.w.
D-Potenzen = Dezimal-Potenzen, 1:10 :
Potenz D 1
Potenz D 2 u.s.w.
Das Potenzieren bzw. Dynamisieren einer homöopathischen
Arznei besteht in einem stufenweisen Verdünnen und Verschütteln
Grundlagen der Dosierung
Eine Dosis von 3 Glob. oder 1Tbl. oder 5Tropfen geben
In Akutfällen ist die Wirkung oft kürzer, in chronischen Fällen meist
länger
Dann erst entscheiden, ob Wiederholung des Mittels erfolgt oder ob das Mittel gewechselt wird bzw. ob die Therapie beendet ist
Lagerung von homöopathischen Mitteln
● Trocken und bei Raumtemperatur
● Vor Sonnenlicht und starken Gerüchen geschützt
● Nicht in der Nähe von Steckdosen, Stromleitungen,
Elektrogeräten und Handys
Wichtig für homöop. Behandlung
● Richtige Einschätzung des Krankheitsprozesses
● Auswahl des Homöopathikums nach dem „Simile-Prinzip“
● Passende Gabengröße
● Heilungshindernisse beseitigen (siehe Kapitel "Heilungshindernisse)
„Mach`s nach, aber mach`s genau nach“
(Samuel Hahnemann)